KANU TRIPS
im Faltkanadier auf der Aare
Auf der Aare von Thun nach Bern
Interview mit Helle Wiese
Ein Ally Urgestein erzählt aus seinem Kanu Leben.
Meklenburger Seenplatte
Ungewönliche Reise mit Velo, Faltkanu und Anhänger.
Die lange Donau
Wieviel kostet die Freiheit ? Eine Reise vom Schwarzwald ans Schwarze Meer
Rogen
Fantastische Kanutour in Schweden und Norwegen
Die Wildniss Lapplands
Paddeln bis zur Grenze der Welt, dann zu Fuss weiter.
Freestyle
Ballett auf einem spiegelglatten See
Flussreise in Afrika
eindrückliche Kanufahrt in Mali auf dem Fluss Niger mit Tramp 16,5
4000 Km auf dem Niger
3 monatiges Paddelerlebnis in Afrika
Yukon Teritorry
Sie suchten das Abenteuer auf dem Snake River
Alaska
Gletscher, Lachse und Seehunde. Ein erfüllter Traum auf dem Prince William Sound
Spanish River in Ontario
Von Bären, Geiern, Stromschnellen, Portagen und herbstliche Farbenpracht
Alaska, Notak River
Mit der Famile unterwegs in der Wildnis
|
|
|
Auf
dieser Tour nach Mali besuchten wir ein erstes
Mal ein kontinental-afrikanisches Land südlich
der Sahara. Die zweite Neuerung betraf die Kombination
der von uns auf der Reise verwendeten Fortbewegungsmittel:
Wir waren wie gewohnt mit dem Fahrrad auf den
Landstrassen und Pisten dieses Landes unterwegs,
hatten dabei aber kostbare Fracht auf dem Veloanhänger
geladen: Unser Ally-Kanu! Mit diesem wollten
wir den Niger bereisen, den grössten und
auch vielseitigsten Strom Westafrikas, während
die Velos umgekehrt als mitgeführtes Gepäck
behandelt werden sollten. In dieser Kombination
konnten auch Landesteile bereist werden, die
mit Strassen oder angemessenen Schotterpisten
nicht erreicht werden können. Somit eröffneten
sich für uns neue Perspektiven des Weitreisens
aus eigener Kraft.
Ein vollständiger Bericht unserer Malireise
findet sich unter AlMusafir.
In diesem Artikel soll jedoch nicht die ganze
Tour geschildert werden, sondern wir wollen
uns auf die Ereignisse konzentrieren, die wir
auf der Kanufahrt erleben konnten. Wir haben
das Ally erst zu einem Tagesausflug in der Gao, der Stadt am Rande der Wüste,
eingesetzt und dann wieder für eine einwöchige
Kanu Tour in
Mopti, der Stadt mit den bekannten aus Lehm
konstruierten Bauten. Seither trägt das
Kanu übrigens den Kosenamen «Mopti»-
allerdings ohne dass wir den für eine ordentliche
Schiffstaufe erforderlichen Champagner zur Verfügung
gehabt hätten.
Mali,
das grosse unbekannte Land
Als wir im Vorfeld dieser Reise nach unseren
Plänen gefragt wurden, mussten wir des
Öftern feststellen, dass der westafrikanische
Sahelstaat Mali zu den grossen Unbekannten dieser
Welt zählt, oder dann schlichtwegs mit
Bali verwechselt wurde. Es seien deshalb an
dieser Stelle ein paar Angaben zum Auffrischen
der geographischen Kenntnisse erlaubt.
Klima: Wetter und Klima in Mali werden hauptsächlich
durch die an die Jahreszeiten gebunde
Verschiebung der innertropischen Konvergenzzone
bestimmt. Diese folgt mit etwa einem Monat
Verspätung dem scheinbaren Lauf der
Sonne. Erreicht diese in unserem Sommer
den Wendekreis des Krebses liegt das innertropische
Tiefdruckgebiet über Mali und warme
und feuchte Winde vom Atlantik bringen
Regen. Die Monate Juni bis Oktober gelten
in der Folge als Regenzeit. Im Südwesten
des Landes fallen etwa 1000 mm Niederschläge,
welche gegen Osten zu eine abnehmende
Tendenz zeigen. Die Trockenzeit von November
bis Juni kann in zwei unterschiedliche
Abschnitte eingeteilt werden. In der ersten
Hälfte sorgt der aus Nordost wehende
Passatwind für angenehme Temperaturen.
Dies ist auch die Touristensaison in Mali.
In der zweiten Hälfte der Trockenzeit
drehen die Winde auf Ost und der sogenannte
Harmattan bringt heisse, trockene Luft
und enorme Mengen an Staub und Sand aus
der Sahara nach Westafrika. Sichtweiten
werden minimiert und selbst nahe Berge
lassen sich unter Harmattan-Bedingungen
nur noch schemenhaft erkennen.
Vegetationszonen: Mali kennt sechs
Vegetationszonen, deren fünf als
Bänder parallel zu den Breitengraden
verlaufen. Entsprechend der Niederschlagshäufigkeit
handelt es sich um, von Süden nach
Norden beschrieben: i) die subtropische
Guinea-Savanne mit den einzigen Galleriewäldern
des Landes. Sie erstreckt sich entlang
der Grenzen zu Guinea und der Elfenbeinküste.
ii) die Sudan-Savanne, in welcher vornehmlich
Busch und Grasländer vorherrschen.
Sie erstreckt sich bis etwa zur Linie
Kayes - Bandiagara. iii) die Sahel-Zone
ist charakterisiert durch eine immer spärlicher
werdende Vegetation und füllt in
etwa den Nigerbogen. Die Zonen mit iv)
der Halb- und v) der Vollwüste schliessen
nördlich des Nigers an und reichen
bis in die zentrale Sahara hinein. Die
sechste Vegetationszone, das Binnendelta,
liegt mittendrin und verdankt ihre Existenz
den Fluss-Systemen des Nigers und des
Banis.
Bevölkerung: Malis Bevölkerung
von etwa 12 Millionen Menschen teilt sich
auf verschiedene Völkerschaften auf,
deren Zugehörige sich aber auch auf
Nachbarländer verteilen. Die noch
aus der kolonialen Vergangenheit stammenden
Staatsgrenzen nehmen keinerlei Bezug auf
den ethnischen Ursprung der Einwohner.
Eine grobe Unterteilung der in Mali wohnhaften
Völker lässt sich auf Grund
der von ihnen ausgeübten, landwirtschaftlichen
Tätigkeiten vornehmen: Unter den
sesshaften Ackerbauern dominieren die
Manding-Völker (Bambara, Malinké,
Dioula und Kassonké), die Sudan-Völker
(Songhay, Soniké und Dogon) und
die Volta-Völker (Sénufo,
Minianka, Bobo und Mossi). Unter den nomadisierenden
Völkern dominieren die Touareg und
die Mauren. Die Peul, auch eine von Malis
grösseren Bevölkerungsgruppen,
sind teils nomadisierende Viehzüchter,
aber in anderen Gegenden sesshafte Ackerbauern.
Die Bozo und Somono wiederum sind weder
Bauern noch Viehzüchter, sondern
Fischer.
Wirtschaft: Die Ökonomie Malis
basiert zum überwiegenden Teil auf
Landwirtschaft. Sie beschäftigt 80%
der Menschen und trägt mindestens
50% zum Bruttosozialprodukt bei. Die meisten
Leute betreiben lediglich Subsistenzwirtschaft
und bauen vorwiegend Hirse, Sorghum, Mais
und Reis an oder züchten Schafe,
Ziegen und Zebus. Dank des Binnendeltas
ist Mali auch ein grösserer Ertrag
aus dem Fischfang sicher. Malis landwirtschaftliche
Exportprodukte sind Baumwolle, welche
vor allem im Süden des Landes angebaut
wird, sowie Erdnüsse. Die Industrie
spielt eine untergeordnete wirtschaftliche
Rolle und ist eng an die Verarbeitung
landwirtschaftlicher Produkte geknüpft.
Beim Bergbau spielen vereinzelte Goldminen
dank hoher Wertschöpfung eine gewisse
Rolle und tragen zum Exporteinkommen bei.
Der fehlende Meeranstoss des Landes macht
die Transportwege zu den Weltmärkten
lang und teuer. Die Krise in der Elfenbeinküste
blockiert zudem den Zugang zum nächstgelegenen
Hafen in Abidjan. Als Konsequenz der klimatischen
und auch allgemeinen wirtschaftlichen
Bedingungen rangiert Mali unter den ärmsten
Nationen der Welt.
Weiter mit Teil: 1 2 3 4
|
|
|
Grosse
Sandbank am Niger westlich von Massina
Harmattanwinde
verschleiern die Berge bei Hombori
Fulbe-Hirten
mit ihren charakteristischen Hüten
|
|